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06. September 2007
 

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TECHNIK-TRENDS

Handys werden körperlos

Mobiltelefone sind bereits zu kompakten Einheiten geschrumpft, die gerade noch bedient werden können. Für eine weitere Miniaturisierung müssen Handys daher Masse verlieren - etwa durch transparente Displays oder eine Lochtastatur.

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Handys und andere mobile Gadgets unterliegen offensichtlich einem unaufhaltsamen Schrumpftrend. Kleiner ist besser, lautet das Credo in den Entwicklungsabteilungen, also schreitet die Miniaturisierung im Takt des technischen Fortschritts weiter voran. Inzwischen ist der Prozess allerdings an eine natürliche Grenze gestoßen - noch kompaktere Geräte kann man mit menschlichen Fingern wohl nicht mehr bedienen.

Damit hat der Schrumpfprozess einen Punkt erreicht, an dem es nicht mehr möglich ist, vorhandene Konzepte einfach maßstäblich zu verkleinern. Eine aktuelle Antwort auf dieses Problem ist der Verzicht auf Knöpfe und Tasten zugunsten reiner Touchscreen-Lösungen, prototypisch von Apple (iPhone) oder LG (Prada-Phone) umgesetzt.

Transparente Displays

Aber in den Labors der Technikkonzerne wird bereits über die nächsten Schritte nachgedacht, frei nach dem Motto: Wenn die Geräte nicht mehr kompakter werden können, müssen sie wohl ihre Masse verlieren. Und wenn schon heute fast die gesamte Handy-Oberfläche aus einem Touchscreen besteht, muss dieser wohl einfach durchsichtig werden. Übrig bleibt ein Rahmen, der ein semitransparentes Display einfasst. Genauso sieht denn auch die Entwicklungsstudie " LuciTouch" aus, an der Microsoft und Mitsubishi gemeinsam arbeiten.

Das - derzeit noch utopische - Gerät wird von der Rückseite bedient, womit der gesamte Bildschirminhalt sichtbar bleibt, auch wenn man gerade beidhändig Eingaben vornimmt. In einem Video des Entwicklers Patrick Baudisch sieht diese Form der Bedienung bereits recht eingängig und praktikabel aus: Die Fingerkuppen zeichnen sich auf dem Display wie Schatten hinter einer Milchglasscheibe ab, alle angezeigten Informationen sind jederzeit gut sichtbar.

Löcher statt Tasten

Aber nicht nur Techniker sondern auch Designer haben sich bereits dem Problem der Handy-Entmaterialisierung verschrieben. Der US-Nachwuchsdesigner Michael Laut kommt mit seinem kreisrunden Handy-Konzept " Radia" sogar zur gleichen Lösung wie die LuciTouch-Entwickler: Ein Ring aus gebürstetem Stahl, der eine semitransparente Touchscreen-Scheibe umschließt.

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Noch verspielter geht ein Mobiltelefon-Konzept namens " What You See Is What You Get" des Designers Pei-Hua Huang ans Thema Transparenz: Während die eine Hälfte der Oberfläche von einer herkömmlichen Handy-Tastatur belegt wird, ist die andere Hälfte komplett durchsichtig - bis auf das winzige Fotomodul in der Mitte. Die transparente Gerätehälfte ist nämlich als Sucher zum Fotografieren gedacht, womit der Entwurf die Idee des klassischen Fotosuchers mit dem heute üblichen Digicam-Display kombiniert.

Aber der Bildschirm ist nicht die einzige Handy-Komponente, die optisch zum Verschwinden gebracht werden kann. So geht der Designer Branko Lukic in seinem " Tarati" getauften Entwurf den Tasten an die Substanz, und behält gleichzeitig die gewohnte Eingabe per Handy-Tastatur: Lukic macht aus den Tasten schlicht Löcher, durch die der Nutzer zum Wählen den Finger steckt.

Sascha Koesch / Fee Magdanz / Robert Stadler



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